© Partnerschaftskomitee Meppen e.V. Auf der polnischen Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof Markstiege ruhen 16 Soldaten der 1. Polnischen Panzerdivision, die unter dem Kommando von General Stanisław Maczek stand, darunter zehn in namenslosen Gräbern, sowie 45 polnische Zivilpersonen - Frauen, Männer sowie Kinder, die in den Jahren 1945 und 1946 durch Krankheit oder Erschöpfung starben. Um der toten Soldaten und Zivilpersonen zu gedenken, trafen sich hier am 15. August die Reservistenkameradschaft Meppen und das Partnerschaftskomitee Meppen e.V.
Die Kranzniederlegung fand aus Anlass des Tages der Polnischen Armee statt. Darum hatte der Präsident der Meppener Partnerstadt Ostroleka, Lukasz Kulik, bei einem Besuch der Reservistenkameradschaft Meppen im Jahr 2020 in Polen gebeten. Daran erinnerte Karl-Ludwig Bode, Hauptmann der Reserve, in seiner Rede: „Wir Reservisten der Reservistenkameradschaft Meppen erachten es als eine Pflicht, am heutigen Tag, dem Tag der Polnischen Armee, derer zu gedenken, für die der Friedhof in Meppen die letzte Ruhestätte ist.“ Da aus der fernen Heimat zu den Bestatteten vermutlich keine Beziehung mehr bestehe, möchte die Reservistenkameradschaft im Rahmen der Kriegsgräberpflege an die polnischen Toten erinnern.
„Außerdem ist es uns ebenfalls eine Verpflichtung durch die Städtepartnerschaft Meppen zur polnischen Stadt Ostroleka“, erklärte er. Karl-Ludwig Bode berichtete, dass die Kriegsgräberpflege vom Stabsbootsmann a.D. Horst Richardt (86) initiiert wurde. Dafür sei dieser mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Unter dem Motto „Arbeit für den Frieden“ baute Richardt die Kriegsgräberpflege in der Kaliningrader Oblast, in Polen und in der Normandie als einen Bestandteil der Meppener Reservistentätigkeit auf. Seine Idee, auf den vielen Friedhöfen in Europa den gefallenen Kameraden eine würdige Grabstätte zu erstellen, habe auch internationale Anerkennung gefunden. „In diesem Sinne werden wir Reservisten der Reservistenkameradschaft Meppen weiterhin tätig sein, um dem Gedanken nach friedlicher Begegnung für die Zukunft zu fördern“, so Karl-Ludwig Bode.
Heinz Cloppenburg, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Meppen e.V., bedankte sich für das Engagement für den Frieden. Er sagte, dass in diesem Jahr der 30. Jahrestag des deutsch-polnischen Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit gefeiert werde. Es sei ein Vertrag, der auch das Fundament der engen und stetig wachsenden internationalen Beziehungen zwischen Meppen und Ostroleka bilde. Am 17. Juni nahm der Vorsitzende, Heinz Cloppenburg, zusammen mit Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein an einer Online-Veranstaltung zum 30. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags teil. Bundespräsident Steinmeer sagte bei seinem Besuch in Warschau zum Anlass des 30. Jahrestages des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages, dass die Geschichte immer noch schwer in den deutsch-polnischen Beziehungen wiege. Ferner sagte Steinmeier: „Wenn wir gemeinsam weiter an sie erinnern, dann tun wir das auch, um unseren festen Willen zu einer besseren Zukunft, zu einer besseren Nachbarschaft zu bekräftigen.“