Seit nunmehr 25 Jahren wird ein regelmäßiger, freundschaftlicher Austausch gepflegt. Zu diesem besonderen Anlass hatte die Stadt Meppen den Stadtrat Ostroleka sowie weitere Ehrengäste zu einem Festwochenende eingeladen.
Die Städtepartnerschaft geht zurück auf eine Partnerschaft zwischen den Berufsbildenden Schulen Meppen und der Berufsschule Nr. 2 in Ostroleka im Jahr 1991. Die polnische Stadt liegt etwa 200 Kilometer von den Hauptgrenzübergängen nach Litauen und Weißrussland entfernt und zählt knapp 60.000 Einwohner. Die Schulpartnerschaft wurde initiiert durch den damaligen Leiter der Berufsbildenden Schulen Meppen, Wilhelm Mevenkamp, der anlässlich einer Schulpartnerschaftsbörse in Krakau auf die Berufsschule in Ostroleka aufmerksam geworden ist. In seiner Funktion als ehrenamtlicher Bürgermeister wurde schließlich im Jahr 1992 der Wunsch aus Polen auch nach einer Städtepartnerschaft an ihn herangetragen. Entsprechender Ratsbeschluss wurde sodann am 19. November 1992 im Beisein einer polnischen Delegation gefasst – verbunden mit der Entscheidung, die Förderung der Städtepartnerschaft einem Partnerschaftskomitee zu übertragen.
In das Festwochenende starteten die Städtepartner gleich mit einem besonders symbolträchtigen Programmpunkt: die Fuß- und Radwegebrücke über die Ems wurde auf den Namen Ostroleka-Brücke getauft. Die Stadt servierte der Saison entsprechend eine traditionelle Buchweizentorte und die Gäste bedankten sich mit stimmungsvollem Chorgesang – der auch den einen oder anderen Radfahrer zum Anhalten und Applaudieren animierte. Am Samstagabend fand der große Festakt im Landhaus Eppe in Teglingen statt. Bei seiner Rede griff Bürgermeister Helmut Knurbein Worte des verstorbenen, ehemaligen Bürgermeisters und langjährigen Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Heinz Jansen auf: „‘Völkerverständigung ist der Grund für Frieden‘ damit traf Heinz Jansen im Jahr 2017 bei seiner Verabschiedung den Kern unserer Städtepartnerschaft. Sie haben viel bewegt, die Menschen aus Ostroleka und Meppen, die sich anfangs für unsere Städtepartnerschaft stark machten und die sich heute für sie engagieren. In den vergangenen 25 Jahren haben sich die Beziehungen zwischen unseren beiden Städten verstärkt, und was viel mehr zählt, Freundschaften zwischen den Vertretern der Städte entwickelt.“
Bestes Beispiel hierfür ist unter anderem die Beziehung von Heinz Jansen nach Ostroleka gewesen. So erhielt er 2016 die „Medaille für besondere Verdienste“ der Stadt Ostroleka und wurde zum Ehrenbürger ernannt – eine ganz besondere Geste. 2017 folgte schließlich die Ehrenurkunde des Partnerschaftskomitees für sein außerordentliches Engagement in seinem über zehnjährigen Wirken als Vereinsvorsitzender.
Die Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens seien noch längst nicht ausgeschöpft, schloss Bürgermeister Knurbein seine Rede. „Unsere Städtepartnerschaft blickt heute nicht nur auf eine erfolgreiche 25-jährige Geschichte zurück, sondern auch in eine vielversprechende Zukunft“, richtete er sein Wort insbesondere an Lukasz Kulik, den Stadtpräsidenten von Ostroleka. Als Zeichen der Verbundenheit diene auch die jüngst getaufte Ostroleka-Brücke. Diesen Worten schloss sich auch Kulik an. Schon in seiner noch jungen Amtszeit als Stadtpräsident habe er viel von der Städtepartnerschaft, ihrer Bedeutung und die dadurch entstandenen freundschaftlichen Beziehungen erfahren. Diese gelte es weiterzuführen und zu intensivieren. Vor der Rückreise am Sonntagnachmittag wurde gemeinsam die Messe in der Propsteikirche besucht, bei der der polnische Chor noch einmal für Gänsehaut-Momente sorgte.