© Stadt Meppen Für den Neubau einer Feuerwache im Einmündungsbereich der Industriestraße/Nödiker Straße wurde ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Das Besondere an dieser Wettbewerbsform ist, dass die Wettbewerbsbeiträge bis zur Entscheidung des Preisgerichts anonym bleiben. „Uns war und ist es ein besonders Anliegen, eine qualitätsvolle Lösung sowie ein geeignetes Architekturbüro für die Planung und Realisierung dieser architektonisch bedeutsamen Bauaufgabe zu finden“, sagte Bürgermeister Helmut Knurbein. Es solle ein möglichst funktionaler und wirtschaftlicher Neubau entstehen, der der Feuerwehr optimale Bedingungen bietet, um ihre vielfältigen Aufgaben für die Meppener Bevölkerung bestmöglich erfüllen zu können. „Und da trifft der Sieger-Entwurf ins Schwarze“, lobte der Rathauschef.
Im Rahmen der vorgeschalteten EU-weiten Bekanntmachung sind 76 Bewerbungen fristgerecht eingegangen. Vier Bewerbungen wurden aufgrund formaler Mängel nicht zugelassen. Aus den verbleibenden 72 Bewerbungen wurden 10 Büros ausgelost. Zuzüglich fünf geladener Büros wurden insgesamt 15 Büros ausgewählt, ihre Wettbewerbsentwürfe einzureichen. 12 Büros legten schließlich einen Wettbewerbsentwurf vor.
Das Preisgericht setzte sich aus Vertretern von Politik und Verwaltung sowie unabhängigen Architekten zusammen: Stimmberechtigte Mitglieder waren Bürgermeister Helmut Knurbein, Stadtbaurat Enno Westrup, die Ratsmitglieder Jürgen Schwering (CDU), Johannes Hessel (SPD), Jochen Hilckmann (UWG/FDP), Martina Markus (Bündnis 90/Die Grünen) sowie die Architekten Prof. Dr. Ing. Volker Droste aus Oldenburg, Prof. Dipl. Ing. Bettina Mons aus Bielefeld, Wilhelm Gößling (als Vertreter für Prof. Dipl. Ing. Hannes Hermanns aus Bonn), Dipl. Ing. Juliane Kopperschmidt aus Dortmund, Dipl. Ing. Dagmar Grote aus Ahaus, Dortmund, Dipl. Ing. Eckhard Scholz aus Senden und Dipl. Ing. Christoph Achterkamp aus Steinfurt. Darüber hinaus wurden stellvertretende Mitglieder und Sachverständige Berater ebenfalls aus Politik, Verwaltung und von externen Fachbüros in das Preisgericht entsandt.
Der Siegerentwurf von pussert kosch architekten zeichnet sich durch seinen in Teilen markanten und dennoch zurückhaltenden Baukörper aus. „Der geplante Neubau wird sich harmonisch in das bestehende Umfeld einfügen“, freut sich Bürgermeister Knurbein. Als besonders gelungen wertete die Jury, dass die verschiedenen Nutzungsbereiche baukörperlich klar gegliedert und für die Betrachtenden verständlich sind: der wettergeschützte Haupteingang mit einladendem Foyer, der gut von der Straße aus sichtbar ist und durch den darüber liegenden erhöhten Schulungssaal betont wird, die Aufenthaltsräume mit der vorgelagerten Terrasse sowie der Übungsbereich mit Übungsturm. Von der Zentrale mit dem angegliederten Stabsraum im Obergeschoss kann der gesamte Ausrückbereich, der Alarmhof und die Fahrzeughalle überblickt werden. Von hier aus werden die Einsätze koordiniert und gesteuert.
Die kurzen Wege von den Parkplätzen in den Umkleidebereich und in die Fahrzeughalle sowie der hohe Anteil an Grün- und niedrige Anteil versiegelter Flächen seien einige weitere Pro-Argumente gewesen, führte der Bürgermeister aus. Gleichwohl hätten alle Einreichungen ihren Reiz gehabt. „Es sind wirklich ganz tolle Ideen und Ansätze dabei gewesen“, sagt Bürgermeister Helmut Knurbein und spielt dabei insbesondere auf den Zweitplatzierten (h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten GmbH aus Düsseldorf) an.
Nunmehr werde man sich mit dem Architekturbüro pussert kosch architekten an das „Feintuning“ machen. Und voraussichtlich im kommenden Jahr werden die Baumaßnahmen beginnen.